Ahmed Fathelbab & Siddharth Sharma
Deutsch-ägyptische Unternehmenskooperation im Bereich Bauwirtschaft: Siddharth Sharma vom deutschen Maschinenbauunternehmen Loesche und Ahmed Fathelbab, Geschäftsführer der auf Stahlkonstruktionen spezialisierten ägyptischen Ingenieurfirma El-Fateh, bringen eine nachhaltige Bauwirtschaft in Afrika voran.
„Wir haben jetzt einen verlässlichen Partner für Aufträge in Afrika.“
Herr Sharma, Herr Fathelbab, wie hat Ihre Partnerschaft begonnen?
Ahmed Fathelbab: 2018 war ich in Deutschland, um am Managerfortbildungsprogramm – wie es damals noch hieß – teilzunehmen. Unsere Firma entwickelte ihre Exportstrategie und mir wurden vom Programm deutsche Unternehmen vorgestellt, die zu uns passten. Dabei war auch die Firma Loesche.
Siddharth Sharma: Unsere Firmen haben nach dem ersten Kennenlernen die Zusammenarbeit begonnen. Ahmed Fathelbab und ich haben etwas später direkt an einem Projekt gearbeitet. Zunächst haben wir uns über E-Mails und Anrufe ausgetauscht. 2022 habe ich Ahmed Fathelbab und sein Unternehmen in Ägypten besucht und konnte mir direkt ein Bild von der Produktion machen.
Welche Rolle hat „Partnering in Business with Germany“ beim Zustandekommen der Kooperation gespielt?
Ahmed Fathelbab: Dieses Programm hat viele Türen für uns geöffnet. Wir haben inzwischen fünf Projekte mit deutschen Unternehmen durchgeführt, sowohl in Deutschland als auch gemeinsam mit deutschen Unternehmen in Afrika. Für die Loesche GmbH haben wir Stahlkonstruktionen für ein Zementwerk in Ruanda produziert und den Aufbau überwacht. Außerdem haben wir in Kooperation ein Zementwerk in Liberia errichtet.
Was hat die Zusammenarbeit verändert?
Ahmed Fathelbab: Wir haben uns weiterentwickelt und wichtige Umwelt- und Sicherheitszertifikate erhalten, etwa das CE-Zeichen vom TÜV Rheinland. Deutsche Audits sind mit Blick auf Aufträge von europäischen Firmen zentral. Heute macht das Exportgeschäft fast unseren gesamten Umsatz aus. So konnten wir 80 neue Arbeitsplätze schaffen.
Siddharth Sharma: Wir haben jetzt einen verlässlichen Partner für Aufträge in Afrika. Ahmed Fathelbab ist sorgfältig, technisch stark und kennt das Geschäft. Sein Unternehmen erfüllt EU-Normen und verfügt über die erforderlichen Zertifizierungen.
Wie geht es weiter?
Siddharth Sharma: Auch wenn wir derzeit keinen Auftrag an El-Fateh vergeben haben, ist die Firma für uns als geeigneter Lieferant in der Zukunft wichtig. Denn Afrika ist heutzutage ein wirklich großer Markt. Wir können uns gut vorstellen, bei neuen Aufträgen in Afrika wieder mit Ahmed Fathelbab und seinem Unternehmen zusammenzuarbeiten.
Ahmed Fathelbab: Durch die Erfolge mit dem Exportgeschäft konnten wir neue Geschäftsfelder und innovative Ideen entwickeln. Ich setze auf Nachhaltigkeit und habe in Luxor eine Anlage zur Herstellung alternativer Brennstoffe für Zementwerke aufgebaut, sie soll kohlebefeuerte Anlagen ersetzen. Wir haben mit einer Biogasanlage 50.000 Tonnen aus Abfällen hergestellten Brennstoff an Zementwerke vor Ort geliefert, die diesen für ihren Betrieb verwenden.