Schön vielfältig
Biodiversität ist eine der Grundlagen unseres Lebens. Hohe biologische Vielfalt macht Ökosysteme robust gegen schädliche Einflüsse wie den Klimawandel. Trotzdem greift die Menschheit massiv in die Natur ein, mit dramatischen Folgen. Doch es gibt Hoffnung – aber nur, wenn wir konsequent umdenken und umsteuern. Ein Überblick in Zahlen und Fakten.
Etwa drei Viertel der artenreichsten Gebiete dieser Erde befinden sich in Schwellen- und Entwicklungsländern, davon wiederum die meisten in den Tropen oder Subtropen. Zu ihnen gehören Brasilien, Indonesien und die Demokratische Republik Kongo, die allesamt über große Flächen an Regenwald verfügen.
Quelle: BMZ
Niemand weiß genau, wie viele Arten es auf der Erde gibt. Wissenschaftler*innen gehen aktuell von circa 15 Millionen aus. Die meisten hat noch niemand zu Gesicht bekommen; nur ein Bruchteil – circa 1,8 Millionen, darunter zum großen Teil Insekten – ist bekannt und beschrieben. Und lediglich knapp 150.000 Arten wurden bisher auf ihre Gefährdung hin untersucht.
Jede achte Art ist vom Aussterben bedroht. Gründe sind die Übernutzung von Flächen, das Abholzen von Wäldern, Ressourcenabbau, verdichtete Besiedlung und der Klimawandel. Der Schwund der Arten läuft mittlerweile bis zu 100 Mal schneller als in den vergangenen 10 Millionen Jahren.
Quelle: Weltbiodiversitätsrat
Vögel reagieren sensibel auf Veränderungen und gelten als wichtiger Indikator für die Umweltbedingungen eines Gebiets. In der EU hat sich der Schwund an Vögeln in den letzten Jahren verlangsamt und stabilisiert sich derzeit. Die Zahl der heimischen Waldvogelarten hat sich zwischen 2000 und 2020 sogar leicht erholt.
Quelle: eurostat
Die Hälfte aller Korallenriffe gilt als verloren: Bis 2050 werden sie voraussichtlich auf nur noch 10 Prozent der Bestände schrumpfen. Ein Zeichen dagegen setzt The Nature Conservancy. Mit der lokalen Bevölkerung belebt die NGO ein sterbendes Korallenriff vor Indonesien, insgesamt 40.000 Quadratmeter – die wiederbelebten Korallen formen in einen riesigen Schriftzug das Wort „Hope“.
Quellen: Weltbiodiversitätsrat, The Nature Conservancy