„Start-ups ticken anders“
Warum unterstützt Bosch zusammen mit Intellecap und der GIZ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung die indische Gründerszene?
Start-ups entwickeln neue Produkte und Dienstleistungen und schaffen damit neue Märkte, das macht sie für uns zu interessanten Partnern. Dazu kommt ihre Einstellung: Sie scheuen nicht vor Hürden zurück, gehen auch Themen frontal an, bei denen wir als internationaler Konzern zurückhaltender sind. Start-ups ticken anders, die versuchen es einfach.
Warum sollten deutsche Gründer Indien im Blick haben?
Weil Indien ein großer Markt ist und dort gerade sehr viel passiert. Das macht es auch für Technologieunternehmen aus Deutschland – etwa aus dem Bereich Wind- und Solarenergie – interessant. In Deutschland weiß man zum Beispiel kaum noch, was ein Stromausfall ist. Wir wissen das.
„Es gibt sehr viel Kreativität in Indien“
Was bringt den indischen Gründern der Besuch in Berlin?
Für sie ist es eine großartige Erfahrung. Man merkt, wie motiviert und enthusiastisch sie sind. Sie wollen von den deutschen Kollegen lernen, besonders in Bezug auf technologisches Wissen. Auch die Workshops kommen ihnen zugute. Es gibt sehr viel Kreativität in Indien – hier in Berlin werden die Ideen strukturiert und die Gründer methodisch geschult.
Wird Bosch in einige der vertretenen Start-ups Geld investieren?
Das ist denkbar, aber für Zusagen ist es noch zu früh. Wir wollen den Gründern zunächst helfen, an ihrer Technologie und ihrem Geschäftsmodell weiterzuarbeiten. Aber wir schauen natürlich genau hin. Es gibt mehrere Start-ups, bei denen wir uns eine zukünftige Zusammenarbeit sehr gut vorstellen können. Durch „Bootcamps“ und „Demo Days“ können wir dafür eine vertrauensvolle Basis schaffen.
Das Gespräch führte Astrid Herbold.