Nachgehalten

Wichtige Jobs auf Zeit

Die GIZ hat im Auftrag des BMZ 22.000 befristete Arbeits­plätze im Nordirak geschaffen.

Arbeit für Flüchtlinge im Nordirak

Projekt: Temporäre Stabilisierung von bedürftigen Haushalten von Flüchtlingen, Binnenvertriebenen und Bevölkerung in aufnehmenden Gemeinden
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Laufzeit: 4/2016–12/2016

DAMALS: Seit 2011, dem Beginn des Krieges in Syrien und dem Vormarsch der Terrororganisation „Islamischer Staat“, haben in der autonomen Region Kurdistan im Nordirak viele Menschen Zuflucht gesucht. Die Gemeinden mussten den Zuzug von rund einer Million irakischen und 250.000 syrischen Flüchtlingen meistern. Die Regionalregierung stieß an ihre Grenzen: Die Versorgung der Menschen und der gestiegene Bedarf an Dienstleistungen und Infrastruktur waren kaum zu bewältigen. Neben Gesundheitsversorgung und Bildung waren vor allem die Wasser- und Abfallentsorgung überlastet. Zusätzlich verschärfte eine Wirtschaftskrise die Situation: Nicht nur Flüchtlingen und Vertriebenen fiel es schwer, eine Arbeit zu finden, auch die einheimische Bevölkerung litt unter Arbeits­losigkeit oder nicht ausbezahlten Löhnen. Besonders betroffen waren Frauen und Kinder sowie Haushalte mit chronisch Kranken und Menschen mit Behinderung. Da ein Sozialsystem fehlt, konkurrierten die Bevölkerungsgruppen um die wenigen Jobs. Dies barg großes Konfliktpotenzial.
 
HEUTE: Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH hat über die Beschäftigungsoffensive Nahost des Bundes­entwicklungsministeriums die Beteiligten dabei unterstützt, 22.000 befristete Arbeits­plätze in der Provinz Dohuk zu schaffen. Im Auftrag des BMZ erhielten Flüchtlinge, Binnenvertriebene und bedürftige Einwohner über Cash-for-Work-Maßnahmen eine Beschäftigung, die der Allgemeinheit nützt: Sie selbst bauten und renovierten Schulen, Straßen, Wasserleitungen, Abwasserkanäle. Im Rahmen der Beschäftigungsoffensive, die das Ministerium als Antwort auf die Syrienkrise initiiert hat, wurden 2016 in den Aufnahmestaaten um Syrien 61.000 Menschen in Beschäftigung gebracht, 2017 waren es 85.000. Auch im Irak wird der Ansatz mit einem 2017 begonnenen Folgeprojekt weitergeführt und über die Provinz Dohuk hinaus nach Erbil und Sulaimaniya ausgedehnt. 2018 wird das Projekt mit zusätzlichen Mitteln des BMZ weitergeführt.

www.giz.de/de/weltweit/52865.html

 

aus akzente 2/18