Hallo

aus

Cotonou,

in Benin arbeite ich seit 2020 für die GIZ. Mein Arbeitsweg führt mich jeden Morgen über eine kleine Lagune. Ein Anblick, an dem ich mich nie sattsehen werde und der mir jeden Tag die Bedeutung von Wasser vor Augen führt.

Nach meinem Studium der Anglistik und Kulturwissenschaften absolvierte ich meinen Freiwilligendienst an der Elfenbeinküste. Danach war mir klar, dass ich im frankophonen Afrika arbeiten möchte. Zur GIZ kam ich 2019 über zwei Praktika. Eins davon war in Deutschland, das andere in Togo und Benin, wodurch ich die Region kennen- und schätzen gelernt habe. Als dann eine Stelle in Benin frei wurde, habe ich mich direkt beworben.

Zunächst war ich in Parakou, der größten Stadt im Norden des Landes. Mittlerweile arbeite ich seit einem Jahr als Kommunikationsexpertin in einem Wasserprojekt in Cotonou, hauptsächlich zum UN-Nachhaltigkeitsziel 6, sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen. Insbesondere Wasserverschmutzung und Abwassermanagement sind in Benin Herausforderungen, die durch den Klimawandel verstärkt werden. Gerade arbeiten wir an einem Pilotprojekt, wie man Fäkalschlamm umwelt- und hygienegerecht in Form von Kompost für die Landwirtschaft weiterverarbeiten kann. Verunreinigtes Wasser schädigt nicht nur die Böden und Pflanzen, sondern auch unsere Gesundheit. Deswegen ist der Schutz von Wasser vor Verunreinigung ein zentrales Thema in unserer Arbeit.

Meine Rolle ist es, dafür zu sorgen, Fachwissen zielgruppengerecht zu vermitteln. Jemandem, der nicht lesen kann, nützt ein gedruckter Flyer zum Beispiel wenig. Eine unserer Initiativen ist deshalb der „Water Bus“: ein Bus, der in ländliche Gebiete fährt und in dem wir gemeinsam mit der Bevölkerung überlegen, wie die Verschmutzung von Wasser verhindert werden kann. Auf diese Art versuchen wir, Wissen zugänglich zu machen, die Bevölkerung einzubinden und dafür zu sorgen, dass unsere Arbeit auch nach Beendigung des Projekts eine positive Wirkung hat.

Was mir an Benin neben meiner Arbeit so gut gefällt, sind die kleinen Dinge: die Nähe zum Strand, wo man Yoga machen kann, und das leckere Essen. Als Vegetarierin bin ich ein großer Fan des vielen blättrigen Gemüses, ähnlich wie Spinat, das es hier gibt. Den Büroalltag versüße ich mir regelmäßig mit Kokoswasser, das ich mir auf dem Markt frisch aus der Kokosnuss in meine Trinkflasche füllen lassen kann.

Herzliche Grüße

Carola Jacobs

Juli 2023