Politisch verantwortlich für „Partnering in Business with Germany“ ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Gemeinsam mit den jeweiligen Regierungen der Partnerländer gestaltet das BMWK die jeweilige bilaterale Zusammenarbeit im Rahmen des Programms. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ist vom BMWK mit der Umsetzung des Programms beauftragt.
Gewinn für alle Seiten
Neue Märkte, neue Partner, neue Perspektiven: „Partnering in Business with Germany“ fördert Geschäftskontakte zwischen kleinen und mittleren Unternehmen aus Entwicklungs- und Schwellenländern und solchen aus Deutschland.
Zwischen Amorbach im Odenwald und Schymkent im Süden Kasachstans liegen gut 5.000 Kilometer. Dass zwei Familienunternehmen aus diesen weit voneinander entfernten Orten enge Bande knüpfen, ist nicht selbstverständlich. Zusammengebracht hat sie „Partnering in Business with Germany“. Die vertrauensvolle Kooperation dieser Betriebe aus der Wasserwirtschaft ist nur eine von vielen Erfolgsgeschichten eines Programms, das vor gut 25 Jahren begann.
Was steckt hinter „Partnering in Business with Germany“?
„Partnering in Business with Germany“ bringt Führungskräfte vor allem aus mittelständischen Betrieben in Deutschland mit passenden Unternehmerinnen und Unternehmern aus derzeit 17 Partnerländern zusammen. So werden grenzüberschreitende Wirtschaftskooperationen aufgebaut. Bislang hieß es „Managerfortbildungsprogramm“. Mit dem neuen Namen „Partnering in Business with Germany“ rückt es die Partnerschaften dorthin, wo sie hingehören: in den Mittelpunkt.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck betonte bei der Jubiläumstagung Ende 2023, es gehe um „Partnerschaft in den Geschäftsbeziehungen, aber auch um politische Partnerschaft, und wenn es gut läuft, auch um menschliche Partnerschaft“.
Jedes Jahr beteiligen sich an dem Programm rund 1.400 deutsche Unternehmen, die ausländische Märkte erschließen wollen. Auf der Seite der Partnerländer haben bisher rund 17.000 Führungskräfte und Entscheidungsträger*innen teilgenommen.
Nachhaltiges Wirtschaften im Fokus
Das Partnerschaftsprogramm für Unternehmenskooperation reagiert auf die Herausforderungen der Zeit: Klimaschutz, Rohstoff- und Energieversorgung sowie Diversifizierung von Lieferketten stehen seit den 2020er Jahren im Fokus. Seitdem wird das Angebot für Branchen erweitert, die den CO2-Ausstoß reduzieren und zur Dekarbonisierung beitragen.
Vier erfolgreiche Partnerschaften
Klicken Sie auf die Kreuze, um mehr über die Kooperationen zu erfahren.
Kyzzhibek Ryszhanova & Martina Römmelt-Fella
„Es geht um mehr als Wasserturbinen und Stromkapazität. Unsere deutsch-kasachische Zusammenarbeit hilft, die Klimaziele zu erreichen.“
Ahmed Fathelbab & Siddharth Sharma
„Wir haben jetzt einen verlässlichen Partner für Aufträge in Afrika.“
Alexander Schmidt & Lorena Santana
bündeln ihr Wissen für smartere Städte und Gemeinden in Südamerika und Europa.
Sahil Bhargava & Lena Neumann
arbeiten daran, Kreislaufwirtschaft in Indien und Deutschland voranzubringen.
Das verwendete Videomaterial wurde vom BMWK beauftragt, produziert und finanziert.
Angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine nutzte das Programm seine langjährigen Erfahrungen und Partnerschaften mit der Region und setzte 2023 eine Sonderinitiative um. Hierbei wurden in Deutschland lebende ukrainische Fach- und Führungskräfte über Hospitationen mit deutschen Unternehmen zusammengebracht. Die Sonderinitiative leistete damit mittelbar einen Beitrag zum Wiederaufbau der Ukraine und zur Heranführung des Landes an den EU-Binnenmarkt.
Wie funktioniert der Austausch konkret?
Führungskräfte und Unternehmer*innen in den Partnerländern bewerben sich mit konkreten Geschäftsideen. Aus dem Pool der Bewerberinnen und Bewerber werden jedes Jahr rund 50 Gruppen à 20 Teilnehmenden ausgewählt. Insgesamt dauert das Programm für die internationalen Führungskräfte rund acht Monate. Das Herzstück ist ein zweiwöchiger Aufenthalt in Deutschland. Hier haben sie Gelegenheit, den Wirtschaftsstandort Deutschland kennenzulernen und aktiv auf deutsche Unternehmen zuzugehen.
Zuvor werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer umfassend auf die Kooperation mit deutschen Firmen vorbereitet. Die Unternehmerinnen und Unternehmer machen sich mit der deutschen Geschäftskultur vertraut. Sie werden über die deutschen Qualitätsstandards, über Umweltschutzrichtlinien sowie über faire Arbeitsbedingungen informiert – wichtige Elemente für erfolgreiche Kooperationen mit deutschen Partnern. Diese Einstiegsphase erfolgt zumeist online, dafür wurde eine digitale Lern- und Kommunikationsplattform entwickelt.
„Durch das Programm habe ich verstanden, wie die Deutschen ticken“, erklärte Teilnehmerin Rania Oraby im akzente-Interview: Wer die andere Seite verstehe, könne besser Vertrauen und damit stabile Geschäftsverbindungen aufbauen.
In den Partnerländern genießt das Programm einen hohen wirtschaftspolitischen Stellenwert. Die Werbung für das Programm wird von den Partnerregierungen verantwortet, auch der Auswahlprozess qualifizierter Unternehmen und die Vorbereitung der Teilnehmenden auf das Programm liegt bei den Partnern vor Ort. Dies unterstreicht die Einzigartigkeit des Programms und die partnerschaftliche Zusammenarbeit auch auf Ebene der politischen Partner sowie Durchführungsorganisationen.
„Matchmaking“ mit deutschen Firmen
Mit dem Aufenthalt in Deutschland bietet „Partnering in Business with Germany“ Zeit und Raum, den deutschen Markt genauer kennenzulernen und vor allem potenzielle deutsche Geschäftspartner*innen zu treffen. Auch nach der Rückkehr begleitet das Programm alle Teilnehmenden, damit die Erfahrungen und Kontakte weiterentwickelt werden. Durch das Programm entstehen langfristige Geschäftsbeziehungen und ein globales Netzwerk international agierender kleiner und mittlerer Unternehmen.
Deutsche Firmen, die sich für den Zugang zu neuen Märkten und internationalen Geschäftspartner*innen interessieren, können sich an „Partnering in Business with Germany“ wenden. Bei den Besuchen der internationalen Gäste lernen sie neue Märkte praktisch an ihrem Firmensitz kennen. Aus diesem „Matchmaking“, dem gezielten Vernetzen von deutschen und internationalen Unternehmen, ergeben sich häufig langfristige und erfolgreiche Kooperationen.
Wie die zwischen Martina Römmelt-Fella vom Familienunternehmen DIVE Turbinen im bayerischen Amorbach und Kyzzhibek Ryszhanova von KelesHydroStroy aus Kasachstan. Beide bringen nicht nur gemeinsam ihre Unternehmen voran. Mit den Wasserturbinen aus Deutschland in den kasachischen Wasserkraftwerken tun sie auch etwas für die nachhaltige Energiesicherheit.