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GIZ-Akzente-3-15-Deutsch

39akzente 3/15 Engagiert > AnsprechpartnER Klaus Hornberger > klaus.hornberger@giz.de Aber viele im Dorf murren. Schließlich ver- derben Lebensmittel wie Milch und Fleisch bei den tropischen Temperaturen ohne Küh- lung schnell. Neue Aufgabe: mehr Strom für mehr Menschen Für Macial Borges und seine kleine Familie ist das kein Problem. „Vier Glühbirnen und ein Radio“, das ist alles, was er hat, und das ge- nüge ihm. „Ich zahle das Minimum“, sagt Borges, ein muskulöser Bauarbeiter von 35 Jahren in blütenweißem Hemd. Borges be- wohnt mit seiner Frau und dem kleinen Sohn eine geräumige, aber karg eingerichtete Holz- hütte am Rande von Ocote Tuma. Zu ihren Füßen wuseln frisch geschlüpfte Küken. Das Zentrum des Hauses bildet das kleine Transistorradio. Es steht gleich gegen- über dem Eingang auf einem Tisch, der ei- nem Altar gleicht. Darüber thronen die Bilder der Familie, ein Spiegel und die blau-weiße Fahne Nicaraguas. „Unser Sechsjähriger kann nun auch bei Dunkelheit Hausaufgaben machen“, sagt Borges, „und ich werde für meine Frau eine elektrische Nähmaschine kaufen.“ So will sich das Paar etwas dazuverdienen. Derweil grübeln Freddy Orozco und das Komitee darüber nach, wie sie die Strom- versorgung ausbauen oder optimieren kön- nen, damit sie stabil und für alle in einem ausreichenden Maß erhalten bleibt. Den an- haltenden Zuzug neuer Familien wollen sie nicht einschränken. Eine stärkere oder zweite Turbine wäre möglich oder weiter ge- hende Einschränkungen beim Verbrauch. Vorerst aber soll die Kapazität des Kraftwer- kes mit der technischen Hilfe einer nicaragu- anischen Nichtregierungsorganisation, die sich auf erneuerbare Energien spezialisiert hat, erhöht werden. „Ein paar Kilowatt kann man noch aus ihr herauskitzeln“, meint Orozco. Eines jedenfalls sei klar: Auf den Strom wieder zu verzichten, kommt in Ocote Tuma für niemanden infrage. HAUPTSTADT: Managua EINWOHNER: 6,1 Millionen1 BRUTTOINLANDSPRODUKT: 11,2 Milliarden USD2 WIRTSCHAFTSWACHSTUM: 4,6 Prozent3 RANG IM HUMAN DEVELOPMENT INDEX: 132 (von 187) Quelle: 1 2 3 Weltbank 2013 DIE KRAFT DER ERNEUERBAREN Projekt: Energising Development (EnDev) Nicaragua Auftraggeber: Die Mitglieder der Energiepartnerschaft Endev PARTNER: NICARAGUANISCHES Ministerium für Energie und Bergbau, LÄNDLICHE GemeindeN LAUFZEIT: 2006 bis 2018 EnDev Nicaragua wird finanziert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusam­ menarbeit und Entwicklung, der Generaldirektion für internationale Zusammenarbeit des niederländischen Außenministeriums, dem norwegischen Außenministerium, dem australischen Außen- und Handelsministerium, dem britischen Ministerium für inter­ nationale Entwicklung und der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammen­ arbeit. Das Programm unterstützt mehr als eine Million Menschen ohne Zugang zu einer modernen Stromversorgung dabei, erneuerbare Quellen zu erschließen. Durch Photovoltaikanlagen und Kleinwasserkraftwerke bringt es Elektrizität in Privathaus­ halte, Schulen, Gesundheitszentren und Betriebe. Bis Ende 2014 wurden in Nicaragua 2.700 Solarsysteme installiert, von denen 15.660 Menschen profitieren. Zehn Wasser­ kraftanlagen versorgen 5.519 Bewohner ländlicher Gemeinden. 245 Bildungs- und soziale Einrichtungen haben erstmals Strom. Nicaragua www.giz.de/de/weltweit/396.html El Salvador Nicaragua Costa Rica Honduras Panama Quelle: 123

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