Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

GIZ-Akzente-3-15-Deutsch

13akzente 3/15 > AUF EINEN BLICK Das Internationale Freiwilligenprogramm bietet Mitarbeitern von Unternehmen die Möglichkeit, ihre Kompetenzen für einige Wochen in einem Entwicklungs- oder Schwellenland einzubringen. Die GIZ vermittelt Projektplätze, in denen sie ihr Fach- wissen zur Verfügung stellen und zur Lösung konkreter Probleme vor Ort beitragen können. Die Teilnehmer werden auf die Reise vorbereitet und haben begleitende Ansprechpartner im jeweiligen Land. Für viele Firmen sind die ehrenamtlichen Ein- sätze sowohl Bestandteil ihres sozialen Engagements als auch der Personalent- wicklung. Zudem eröffnen sie Einblicke in neue Märkte und Innovationen. Freiwillige Arbeit mit hohem Gewinn > AnsprechpartneRIN Sandra Flicke-Lötzsch > sandra.flicke-loetzsch@giz.de kann.“ Er erlebe in Thailand eine steile Lern- kurve. Nie zuvor habe er mit landwirtschaft- lichen Erzeugnissen zu tun gehabt. Und auch nicht mit einer Stadt wie Bangkok: „Ich dachte immer, Hamburg wäre eine große Stadt. In Bangkok habe ich gemerkt: Ich komme aus einem kleinen Dorf.“ können dann Erfahrungen in einem ganz neuen Sektor sammeln, der aber mit ihrer ur- sprünglichen Arbeit eng verknüpft ist“, er- klärt Matthias Bickel von der GIZ in Bang- kok. Auf diese Weise sind bereits Mitarbeiter der Deutschen Bank nach Myanmar, Uganda und Usbekistan gereist. Sofort Interesse für den Einsatz angemeldet Sievers und Verseckas arbeiten während ihres Aufenthalts in Thailand die meiste Zeit in der Zentrale der Initiative in Bangkok, die im Stadtteil Sukhumvit liegt. Wenn sie nicht an dem Finanzierungsmodell für die Bauern fei- len, treffen sie sich mit Fachleuten und Be- hördenvertretern zu Hintergrundgesprächen. Auf den ersten Blick scheint der Reisan- bau in Thailand durchaus eine Erfolgsge- schichte zu sein. Schließlich ist Thailand seit Jahrzehnten einer der größten Reisexporteure der Welt. „Aber wenn ich mir die Produktivi- tät anschaue, dann sieht es so aus, als hätten viele Bauern ein relativ schweres Auskom- men“, sagt Sievers. Das erklärte Ziel der Initi- ative ist es deshalb, den Ertrag um etwa 20 Prozent zu erhöhen. Das könne eventuell et- was zu hoch gegriffen sein, meint Sievers. „Aber man muss sich ja hohe Ziele stecken, um etwas zu erreichen.“ Auf das Freiwilligenprogramm aufmerk- sam geworden ist Sievers durch eine Rund- mail von der Abteilung für Corporate Social Responsibility seiner Bank. Er meldete sofort sein Interesse an, wurde bald darauf zu ersten Auswahlgesprächen eingeladen. Das Ehren- amt hat ihn schon früher interessiert: „Ich habe auch angeboten, als Mentor jüngere Kollegen zu beraten. Ich bin ja schon 30 Jah- re bei meiner Bank.“ Sein Abteilungsleiter unterstützte ihn bei seinem Freiwilligenein- satz, erzählt der Bankfachmann. Auch Verseckas war sofort begeistert, als er hörte, dass Freiwillige gesucht wurden. „Ich habe schon früher ehrenamtlich gearbei- tet und diese Erfahrung sehr geschätzt“, er- klärt er. Weil seine Verlobte aus Thailand stammt, kannte er das Land bereits vor dem Einsatz für die Reisinitiative. „Ich war schon einige Male hier und ich kenne die Probleme, die Reisbauern ha- ben: etwa, dass die Jungen nicht mehr in der Reisindustrie arbeiten möchten.“ Entsprechend habe er sich gefreut, als er die Zusage bekam. Bildung ist das Wichtigste – die- se Erkenntnis, sagt Ver- seckas, sei ihm bei diesem Einsatz besonders deutlich geworden. So habe er von einzelnen Bauern erfah- ren, die studiert und ihr Wissen in ihren Be- trieb eingebracht hätten. Sie stünden heute finanziell weitaus besser da als die meisten ih- rer Kollegen. „Genau das sagen die Bauern ja auch: Bildet uns darin aus, was wir machen können, und wir machen es selbst. Die fra- gen nicht nach dem Silberlöffel.“ Mit der für ihn typischen Zurückhal- tung beschreibt Sievers seine bisherige Erfah- rung. „Was wir hier machen, ist sicher keine Astrophysik, es ist betriebswirtschaftliches Know-how. Aber auch ich kann hier meinen Erfahrungshorizont erweitern. Und Dinge erlernen und sehen, die ich zukünftig ein- bringen und woanders wieder anwenden Direkter Austausch: Im kommunalen ­Reiszentrum in Mueang Det treffen Sievers und Verseckas auf die Bauern und erfahren von ihren Plänen und Problemen.

Übersicht