Grüße aus Neu-Delhi

GIZ-Energieexperte Winfried Damm stellt sich vor.

Hallo aus Neu-Delhi!

Seit Anfang 2017 leite ich das Deutsch-Indische Energieprogramm in der indischen Hauptstadt. Meine Frau ist mitgekommen, unsere beiden Kinder studieren in Deutschland.

Ich bin ein Überzeugungstäter im Bereich Energie und Energiewende. Nach einem Studienabschluss in den USA und einer wissenschaftlichen Mitarbeit im Bundestag mit dem Schwerpunkt Energie zog es mich 1992 nach Leipzig. Dort habe ich die Stadtwerke mit aufgebaut und unter anderem die Vertriebs-, Controlling-, Strategie- und Auslandsabteilungen geleitet. Zuletzt war ich auch für Energiepolitik, Klima und Beteiligungen zuständig. Begleitend zu meiner Arbeit bei den Stadtwerken habe ich promoviert. Nach dieser Erfahrung, sehr viel bewegt zu haben, ist die Stelle in Indien für mich ein traumhafter nächster Schritt. Man kann hier sehr viel vorantreiben, was für die globale Energiewende eine enorme Auswirkung hat.

Energiewende unterstützen

Denn wenn Indien die Energiewende nicht hinbekommt, wird die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens nicht möglich sein – dann wird die Erde sich wesentlich stärker als um zwei Grad aufheizen. Genau darum geht es in unserem Programm. Wir versuchen durch viele Aktivitäten im Bereich Energieeffizienz, beim Ausbau erneuerbarer Energien und deren Integration in das Netz sowie bei der nachhaltigen Energieversorgung im ländlichen Bereich die Energiewende zu unterstützen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den faszinierenden Möglichkeiten, die Indien als Quasi-Kontinent auch für die deutsche Wirtschaft bietet. Deshalb unterstützen wir den Wirtschaftsaustausch zwischen deutschen und indischen Firmen.

Kurze Entscheidungswege

Mir gefällt, dass sich hier vieles schneller bewegt als in Deutschland. Es gibt sehr kurze Entscheidungswege. Das bringt allerdings auch Herausforderungen mit sich. In Deutschland war ich es gewohnt, langfristig zu planen. Mein Terminkalender war für die nächsten zwei Monate voll. Das ist mir hier nicht möglich. Ich komme morgens ins Büro, habe vier oder fünf Termine geplant und ahne bereits: Nur zwei davon werden stattfinden, aber ich weiß nicht, welche. An die Stelle der anderen werden neue kommen. Mit dieser permanenten Veränderung muss man umgehen können – aber das ist ja das eigentlich Spannende, weil es einen selbst verändert.

Herzliche Grüße,

Ihr Winfried Damm

aus akzente 3/18

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